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Donnerstag, 29. Januar 2015

Schlorzifladen - kulinarische Spezialitäten CH / Rezept

 
 



Der Schlorzifladen ist eine Toggenburger Spezialität - es handelt sich dabei um einen flachen Kuchen mit einem aromatischen Belag aus gekochten Dörrbirnen und einem Rahmguss.

Flache Blechkuchen, genannt Wähen, werden in den Kantonen St.Gallen und Appenzell Fladen genannt ( TG/SH = "Tünne oder "Tüle", BE = Chueche ).

Für die Fladen oder Wähen wird meistens ein Mürbe-oder Kuchenteig mit einer Füllung belegt. Der Schlorzifladen kann jedoch auch mit Hefeteig gemacht werden. Er wird, da er nebst der Füllung noch einen Guss aufweist, auch Doppelfladen genannt. Aber auch unter dem Namen Birnenfladen ist er bekannt, da seine Hautbestandteil aus diesen Früchten besteht.

Dörrobst war während Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil der Mahlzeiten in der Schweiz. Bis zur Einführung des Kühlschranks im Privathaushalt in den 1950er-Jahren war das Dörren von Früchten von zentraler Bedeutung für den Speisezettel. In jedem Bauernhaus stand eine Holztruhe mit Dörrfrüchten als eiserne Reserve für den Winter.

Der Schlorzifladen wurde demnach früher mit Dörrbirnen gefertigt, welche man über Nacht in Wasser einlegte und für den Belag zusammen mit Flüssigkeit zu einem breiartigen Mus - dem "Schlorzi" -  einkochte ( wird in der Landküche natürlich auch heute noch so gefertigt).
Im allgemeinen jedoch bedient man sich heute einer fertigen Birnweggenfüllung aus dem Detailhandel.




Im Appenzellerland und dem Toggenburg isst man den Schlorzifladen als kleine Mahlzeit. Lauwarm oder warm schmeckt er am Besten, da dann der Birnengeschmack sehr gut zur Geltung kommt. Oft wird er noch mit einem Tupfen Schlagrahm serviert.


Hier nun ein Rezept für einen Toggenburger Schlorzifladen (von der Wirtin der Meiersalp, Ruth Breitenmoser, welche 2014 mit ihrem Menü die Landfrauenküche gewann (siehe hier die Folge mit Ruth Breitenmoser ).











7 Kommentare:

  1. In den Genuss von Schlorziflade komme ich hier zwei Etagen höher - meine Nachbarin kommt aus Ebnat. Kannte ich vorher nicht.
    Grüessli
    Bea

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  2. Und - schmeckt er dir? Gruess Jürg

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  3. Vielen Dank, Jürg, für das Rezept. Das wollte ich schon lange ausprobieren, denn - oh Wunder, dem Schweizer Importeur in Toronto sei Dank - steht bei uns ein Riesenkübel mit Birnenbrotfüllung zum Verbacken herum. Und ich als im Untertoggenburg aufgewachsen muss dieses Rezept nun dringend in Angriff nehmen...
    LG, Anita

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    1. Bin dann gespannt auf dein Urteil. Gruess und schönes Wochenende Jürg

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  4. Mmmmm, mir läuft das Wasser im Munde zusammen.
    Bei mir stammt das Rezept von Grossmutter Schälli (geb. um 1890) aus Olmerswil am Nollen und gehörte zu den Standard "Fladen" meiner Kindheit - die im Winter fast jede Woche freitags gebackenen wurden. Aktuell kommt er nur noch selten als Nachspeise auf den Tisch (mir fehlt meist das frisch zubereitete Birnenbrät)
    Danke fürs Gluschtigmachen
    Gruss Erika

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    1. Hoi Erika ja so mit frischem, selbstgemachten "Schlorzi" ist dies wahrscheinlich schon noch ein wenig besser. Wobei, die Birnenfladenfüllung aus der Migros schmeckt also gut (findest du bei den Backutensilien). Gruss und gute Besserung deinem Liebsten. Gruss Jürg

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