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Sonntag, 16. März 2025

Carreise Mandelblüte in der Provence - 1. Teil




Letzte Woche unternahmen wir eine Carreise in die Provence - das 1. Mal waren wir mit Marti Reisen unterwegs. Ein Zubringerbus brachte uns vom Flughafen nach Bern Wankdorf, wo wir in den grossen Reisebus umstiegen, der uns am 1. Tag via Genf - Annecy - Grenoble nach unserem Ziel Manosque in der Provence brachte.


Reiseroute




Mittagshalt in Annecy







ein Touristenort 













abends Ankunft in Manosque





2. Tag


Nach einem französischen Frühstück  mit Baguette und Käse fahren wir heute mit dem Car auf die Hochebene von Valensole, einem der spektakulärsten Gegenden in der Provence. Sie liegt auf einer Höhe von ca. 500 m und erstreckt sich auf über 800 m2.  Ein wahrer Farbenrausch bietet sie dem Besucher von Mitte Juni - Mitte Juli, wenn hier oben die Lavendelfelder blühen. Unser Ziel bei unserer Reise sind jedoch die bereits im März blühenden Mandelbäume.






Besuch beim Familienunternehmen Terraroma, das auf dieser Hochebene in der 4. Generation Mandeln, Lavendel, Honig und Getreide anpflanzt und verarbeitet. Nachdem die 1. Generation nur auf Lavendel gesetzt hat, beugt man heute mit einer biologischen Fruchtfolge einer Monokultur vor







auf der grossen Plantage setzt Terraroma wegen Frostgefahr auf eine späte Sorte von Mandelbäumen. Darum waren wir für die Blüte 1-2 Wochen zu früh hier.  Für die Bestäubung dieser Bäume sorgen zu 2/3 eigene Bienen, zu 1/3 der Wind. Die Bestäubung muss während der Blütezeit innert 3 Tagen erfolgen. 




bei Frostgefahr werden zurückgeschnittene Lavendelstauden zwischen den Mandelbäumen verteilt und angezündet - durch die Luftzirkulation mit Hilfe von Windrädern ergibt sich dadurch eine Wärmeglocke.




die älteren, einzelnen Mandelbäume standen jedoch schon in Blüte. Terraroma besitzt ca. 12'000 Mandelbäume


































man kann sich nicht satt sehen




Lavendelfelder




Juni / Juli sehen sie dann so aus







Mandellager










Maschine, welche Mandeln entkernt, reinigt und sortiert. Die Ausschussmandeln gehen an die Kosmetikfabrik ( siehe Tag 3 ), die Schalen dienen als Häckselgut für Zier- und Nutzgärten



kleiner Video zum anschauen




 













































nach einer Shoppingtour im Verkaufsladen wird uns noch ein kleiner Imbiss mit Spezialitäten aus der Provence serviert




Nach einer kurzen Fahrt auf der Hochebene besuchen wir den kleinen Familienbetrieb Moulin Bonaventure , welcher in der 3. Generation mit einer Oelmühle Olivenöl hergestellt. Zusätzlich wird noch Safran, Lavendel und Currykraut ( Immortelle ) angebaut, für ätherische Öle verarbeitet und im Direktverkauf angeboten.






die Oliven werden zu verschiedenen Reifegrade geerntet - von Grün bis Rötlich und Schwarz, sodass die gewonnenen Öle verschiedene Geschmacksrichtungen aufweisen






Currykraut, auch als Immortelle oder italienische Strohblume bezeichnet








zuerst werden die Oliven mit den Steinen zerstückelt, in einer Rührmaschine die Masse vermengt und danach in einer Zentrifuge das Öl von der Masse getrennt. Die Kerne werden als Pellets weiterverwendet, die Masse als Dünger eingesetzt




Zum Abschluss der heutigen Kulinariktour fahren wir von der Hochebene ins Tal hinunter und dürfen einiges über Trüffel erfahren - ein Trüffelbauer erwartet uns mit seinem Hund bei einer Trüffelsuche






diese Eichen sind sogenannte Trüffelbäume - sie werden durch Sporen der Edelpilze "geimpft", damit sich darunter Trüffel bilden können. Die Bäume brauchen einen kalkhaltigen, sandigen Boden mit hohem ph -Wert.  Ernte der Trüffel ist zwischen November - Anfangs März









für die Trüffelsuche werden eigens ausgebildete Hunde eingesetzt - der Mensch hätte keine Chance, Trüffel zu finden







                                         ein kleiner Video dazu zum Anschauen. Wenn der Bauer                                        den Trüffel gefunden hat, bekommt der Hund ein " Goodie"





die Ausbeute bei unserer kleinen Demonstration - ca. 150g.  Der Kilopreis beträgt rund 800 Euro





schliesslich lud uns Monsieur Barbe noch in sein Haus mit integriertem Laden seines Trüffel - Familienunternehmen ein - wieder ist Shopping angesagt



























Nun gings mit vielen positiven Eindrücken retour nach Manosque ins Hotel. Morgen geht unsere Reise weiter nach Avignon.













Carreise Mandelblüte in der Provence - 2. Teil



3. Tag


Heute Vormittag besuchen wir die Kosmetikfabrik L'Occitane ausserhalb von Manosque. Sie wurde 1976 gegründet, zuerst destillierte eine Person Rosmarin, der gerade blühte und verkaufte ihn auf Märkten. Nach wenigen Jahren schloss er sich mit dem Österreicher Reinold Geiger zusammen und brachte das Produkt auf den Weltmarkt. 

L'Occitane bietet heute hochwertige Pflegeprodukte aus über 200 pflanzlichen Inhaltsstoffen an, das Unternehmen unterhält mehr als 3000 Geschäfte in rund 90 Ländern weltweit. 




























Schaugarten von L'Occitane. Bodendecker hier überall Mandelschalen von Terraroma


auf Bildtafeln dargestellt die wichtigsten Pflanzen, die in den Kosmetikprodukten enthalten sind


















Mädesüss






die Karitenuss enthält ein Pflanzenfett, genannt Sheabutter







Stechwacholder - hier wird das Öl aus dem Holz gewonnen


Currykraut 









































Nach der Besichtigung und vor der Abreise nach Avignon fuhren wir nochmals nach Manosque, um individuell die Innenstadt zu besichtigen


 









































Am Nachmittag fahren wir durch den Nationalpark Luberon und das Departement Vaucluse nach Avignon, wo wir noch ein Hotelaufenthalt vor der morgigen Rückreise haben





Pont Bénezet oder Pont d'Avignon



unser Car vor der imposanten Stadtmauer















der Königspalast































































4. Tag


Tag der Abreise - wir verlassen Avignon Richtung Norden und machen einen Zwischenhalt in Montélimar, der Hauptstadt des Nougat für eine Besichtigung bei  Chaudron - d'Or, einem traditionellen Nougat - Handwerksbetrieb.
















beim Nougat aus Montémilar handelt es sich um weissen Nougat - im Gegensatz zum Dunkeln, welcher insbesondere aus Italien stammt und aus Schokolade und Haselnüssen besteht. Im weissen Nougat sind Mandeln enthalten, die von den vielen Bäumen in dieser Gegend stammen






Als Chadron d'Or seinen Betrieb 1939 aufnahm, gab es ungefähr 30 Fabriken, heute sind es noch deren 13 Betriebe, die von Hand Nougat herstellen









































































                                                noch ein Film von der Nougatherstellung


Mit Nougatsouvenirs im Gepäck geht es nun wieder retour in die Schweiz.



Mein Fazit dieser Reise fällt sehr positiv aus : angenehme Reisegruppe, guter Chauffeur und insbesondere ein sehr interessantes Programm bei hauptsächlich kleinen Familienbetrieben mit authentischen, freundlichen Leuten.