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Sonntag, 9. Juni 2019

Carreise Südengland/Cornwall - 2. Teil






Am 4. Tag unserer Busreise geht's weiter Richtung Westen. Ein erster Halt gilt Stourhead, dem vom Bankier Henry Hoare 1720 errichteten Landhaus mit einem um einen See herum angelegten Park.

Hoare liess eine Seenlandschaft mit Tempeln und Grotten im klassischen Stil erbauen. Stourhead gilt als das berühmteste Beispiel "gemalter Landschaften" und bildet einen Höhepunkt britischer Gartenbaukunst.

































































Der nächste Aufenthalt geniessen wir in Exeter, der Bischofs-und Universitätsstadt in der Grafschaft Devon.












am ehemaligen Hafen von Exeter

















Auf der Weiterreise durchqueren wir das Dartmoor,  den rund 915km2 grossen Nationalpark, welcher das grösste unberührte Gebiet des West Country ist.

Das Dartmoor hat sich seit 1000 Jahren kaum verändert: eine raue, neblige Moorlandschaft auf Granitfelsen, nur dann und wann von einem kleinen Dörfchen unterbrochen. Das Dartmoor diente oft als Vorlage für gruselige Krimis und Filme von Alfred Hitchcock und Edgar Wallace.































Gegen Abend erreichen wir unseren Übernachtungsstätte St Austell, das mitten in Cornwall liegt.


Am 5. Tag fahren wir zum westlichsten Punkt von England - Land's End .Typisch für die Grafschaft Cornwall sind romantische Küstenorte, kleine Höfe, schmale Gassen und weisse Häuschen, Hochmoore und Hügel. 

Weitaus wichtigster Wirtschafszweig ist der Tourismus, welcher in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Warum wohl? Genau, seit das ZDF hier seine romantischen Filme von Rosamunde Pilcher (gestorben Feb 2019) dreht und damit eine Millionenpublikum erreichen. Übrigens: In England kennt man Rosamunde Pilcher fast nicht !

Industriell hat Cornwall nichts zu bieten, die Arbeitslosigkeit ist hier über dem Landesdurchschnitt. Früher war dies anders, noch im 19. Jahrhundert stammte jedes zweite Kilogramm Zinn aus Cornwall. Noch heute zeugen viele verfallene Gebäude und Abraumhalden vom exzessiv betriebenen Bergbau.
Bei Land's End steigen wir aus dem Car und werden vom Wind fast umgehauen. Die gesamte Küste ist geprägt von überfluteten Riffen, geschützten Buchten und unheimlich geformten Felsen.








Rosamunde Pilcher lässt grüssen

















das Erste oder letzte Haus in England



Auf der abenteuerlich schmalen Küstenstrasse, auf der alle uns entgegenkommenden Autos retour bis zu einer Ausweichstelle fahren mussten (bei der Fahrprüfung lernen die Einwohner hier zuerst das Retourfahren), erreichten wir das Küstenstädtchen St. Ives .

Es war einst ein verschlafenes Fischerdorf, dann kamen wegen dem intensiven Licht die Maler und Bildhauer und zuletzt die vielen Touristen. Nach einem individuellen Aufenthalt geht's retour zum Hotel nach St Austell.







































St. Ives von oben
 





in unserer Unterkunft in St Austell hatte es viele Hasen, welche in der Abenddämmerung aus den Büschen hervorkamen


Am 6. Tag verlassen wir Cornwall schon wieder - zuvor aber geniessen wir einen Aufenthalt im Herrenhaus Prideaux Place. Es diente in den Pilcher-Filmen schon oft als Kulisse. Das denkmalgeschützte Haus wird schon seit über 400 Jahren von der  Familie Prideaux bewohnt. 

Der jetzige Hausherr, ein ehemaliger Anwalt, übernahm bei den Dreharbeiten immer gerne ein kleine Nebenrolle - sei es als Butler oder als Chauffeur, der seinen eigenen Bentley waschen musste.






















vom Garten des Herrenhauses sieht man auf das Mündungsgebiet eines Flusses, welches bei Ebbe vollkommen trocken liegt





 
Nach der Besichtigung des Hauses wurde uns ein typisches Cream Tea serviert.  Diese kleine Mahlzeit besteht aus Tee (mit Milch), Scones (Gebäck), Erdbeermarmelade und natürlich der speziellen Clotted Cream.












Weiter geht es in das bekannteste Dörfchen an der Westküste, ins malerische Fischerdorf Clovelly. Steil geht's von den Klippen die Pflastersteinsträsschen hinab an den romantischen Hafen des ehemaligen Piratennestes, vorbei an fröhlich bemalten Häusern mit Gärten voll blühender Blumen.




in einem Museum in Clovelly kann man, wie sie hier früher gewohnt haben












die Einwohner von Clovelly transportieren ihre Waren mit Schlitten von der Küstenstrasse ins Dorf hinunter












im Hafen ist momentan Ebbe








































von der Küstenstrasse geht's steil hinunter zum Hafen







Hafen und Dorf
































langsam kommt die Flut zurück - einige Fischer sind wieder bereit zum Auslaufen





Nach einem Aufenthalt hier verlassen wir bald das Meer und auch Cornwall und fahren nach Bristol, wo wir das letzte Mal auf der Insel übernachten.

Am 7. Tag fahren wir noch nach  Bath, dem berühmtesten Heilbad und einzigen Mineralbad mit heissen Quellen in Grossbritannien. Nach einem Stadtrundgang in dieser Kurstadt (viele reiche Engländer, die in London arbeiten, wohnen in Bath) geht's Richtung Dover.
























das alte, römische Bad





das Wetter kippt langsam - Zeit, heimzukehren - smile






Wiederum mit der Fähre Überfahrt ans Festland und bis zum letzten Übernachtungsort Lille.

Der 8. Tag ist wiederum reserviert für die Heimreise via Belgien, Luxemburg und Elsass in die Schweiz.

Fazit: Diese nun schon 6. Busreise war wiederum sehr erlebnisreich und spannend, auch das Wetter war alles andere als englischer Natur ( Ausnahme: Land's End - wobei es dort in diesem Ambiente einfach so winden muss).

Positiv überraschte uns auch das Essen, nicht nur in den Hotels. Überall kam die einheimische Bevölkerung als völlig höflich und total umgänglich daher.