Der Schlorzifladen ist eine Toggenburger Spezialität - es handelt sich dabei um einen flachen Kuchen mit einem aromatischen Belag aus gekochten Dörrbirnen und einem Rahmguss.
Flache Blechkuchen, genannt Wähen, werden in den Kantonen St.Gallen und Appenzell Fladen genannt ( TG/SH = "Tünne oder "Tüle", BE = Chueche ).
Für die Fladen oder Wähen wird meistens ein Mürbe-oder Kuchenteig mit einer Füllung belegt. Der Schlorzifladen kann jedoch auch mit Hefeteig gemacht werden. Er wird, da er nebst der Füllung noch einen Guss aufweist, auch Doppelfladen genannt. Aber auch unter dem Namen Birnenfladen ist er bekannt, da seine Hautbestandteil aus diesen Früchten besteht.
Dörrobst war während Jahrhunderten ein wesentlicher Bestandteil der Mahlzeiten in der Schweiz. Bis zur Einführung des Kühlschranks im Privathaushalt in den 1950er-Jahren war das Dörren von Früchten von zentraler Bedeutung für den Speisezettel. In jedem Bauernhaus stand eine Holztruhe mit Dörrfrüchten als eiserne Reserve für den Winter.
Der Schlorzifladen wurde demnach früher mit Dörrbirnen gefertigt, welche man über Nacht in Wasser einlegte und für den Belag zusammen mit Flüssigkeit zu einem breiartigen Mus - dem "Schlorzi" - einkochte ( wird in der Landküche natürlich auch heute noch so gefertigt).
Im allgemeinen jedoch bedient man sich heute einer fertigen Birnweggenfüllung aus dem Detailhandel.
Im Appenzellerland und dem Toggenburg isst man den Schlorzifladen als kleine Mahlzeit. Lauwarm oder warm schmeckt er am Besten, da dann der Birnengeschmack sehr gut zur Geltung kommt. Oft wird er noch mit einem Tupfen Schlagrahm serviert.
Hier nun ein Rezept für einen Toggenburger Schlorzifladen (von der Wirtin der Meiersalp, Ruth Breitenmoser, welche 2014 mit ihrem Menü die Landfrauenküche gewann (siehe hier die Folge mit Ruth Breitenmoser ).